Sinnbild Beschwerden

Beschwerden der Vulva/Vulvaerkrankungen

"Ständig habe ich wieder einen Pilz. Aber mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob das überhaupt stimmt, weil die Probleme gehen dazwischen ja eigentlich gar nicht mehr weg!"

Die Vulva, der äußere Bereich der weiblichen Genitalorgane, ist für viele meiner Patientinnen der Grund ihres Besuchs.

Häufige Beschwerden in diesem Bereich sind Schmerzen, vor allem im Rahmen der Sexualität aber auch im Alltag, beim Einführen von Tampons, beim Sport. Viele Frauen erleben auch immer wieder Beschwerden wie bei einer lokalen Infektion mit Brennen und Rötung. Andere klagen vor allem über Juckreiz.

Viele Frauen erhalten mehrmals lokale Medikamente gegen Pilzinfekte oder andere Scheideninfektionen. Wenn dann aber die Beschwerden nicht vollständig verschwinden oder sehr oft (öfter als 4x/Jahr) wiederkommen, ist es an der Zeit, sich die Situation genauer anzusehen.

Als Sexualmedizinerin mit Schwerpunkt Vulvaerkrankungen nehme ich mir ausreichend Zeit für ein ausführliches Gespräch. Die dabei gewonnenen Informationen sind oft entscheidend: Welche Beschwerden, wann, wie lange, was hat damals geholfen, was hat die Situation verschlechtert, ...

Bei der gezielten Untersuchung der Vulva verwende ich ein Kolposkop (helles Licht und Vergrößerungsglas) um damit die Haut gut beurteilen zu können. Je nach individueller Situation sind auch bestimmte Abstriche sinnvoll (mikrobiologische Abstriche, HPV-Test,…). Manchmal ist eine Hautbiopsie entscheidend für die Diagnose. Vor allem bei verschiedenen Hauterkrankungen wie Lichen sclerosus und Lichen ruber (vor allem im Frühstadium) aber auch bei der Vulvodynie sind die Veränderungen mit freiem Auge manchmal eher dezent bei zum Teil massiven Beschwerden. Auch bei einer Vulvadysplasie ist eine Biopsie der entscheidende Schritt zur Diagnose. Bei wiederholten Pilzerkrankungen (rezidivierender vulvovaginaler Soor) ist mir wichtig, die Infektion mit der passenden Untersuchung auch nachzuweisen da ich immer wieder erlebe, dass Beschwerden vorschnell als "Pilz" abgetan werden. Bei sehr häufigen Pilzinfektionen ist dann die Therapie mit rezeptfreien lokalen Medikamenten nicht mehr sinnvoll, sondern eine gezielte Rückfallprophylaxe zu besprechen.

Neben der gezielten Therapie je nach der entsprechenden Diagnose sind auch einige grundsätzliche Empfehlungen zur Pflege der Vulva und zum Umgang im Alltag wichtig.