Vulvodynie

"Am Anfang habe ich mir noch nichts gedacht. Aber jetzt war ich schon so oft beim Frauenarzt und die Medikamente helfen einfach nichts. Vielleicht ist es ja doch keine Scheideninfektion?"

Schmerzen an der Vulva – das bedeutet "Vulvodynie" – erleben Patientinnen vor allem im Rahmen der Sexualität. Oft sind aber auch Alltagstätigkeiten, wie Radfahren oder die Verwendung von Tampons problematisch. Für die Diagnose einer "Vulvodynie" sind die Dauer der Beschwerden und der Ausschluss von anderen Erkrankungen als Schmerzursache (z. B. Hauterkrankungen wie Lichen sclerosus) entscheidend.

Beschwerden im Bereich der Vulva sind recht häufig: Fast jede fünfte Frau erlebt irgendwann eine Phase von länger andauernden Schmerzen im Bereich der äußeren Genitalorgane. Jahrelange Schmerzen sind zwar deutlich seltener aber die Belastung und der Einfluss auf zahlreiche Lebensbereiche und Beziehungen dafür umso schwerwiegender.

Für die Diagnose und Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist eine spezialisierte gynäkologische Untersuchung und Erfahrung mit der Erkrankung wichtig. Manchmal ist auch eine Biopsie zu empfehlen, nicht nur um andere Erkrankungen auszuschließen, sondern auch um das Ergebnis für die individuelle Therapieplanung zu nützen.

Es gibt zahlreiche therapeutische Optionen. Die Auswahl der passenden Therapie erfolgt in einem ausführlichen Gespräch und entsprechend der individuellen Situation.

Vielfach ist eine sorgfältig abgestimmte Kombination sinnvoll (wie z. B. lokale Creme, Sexualberatung, medizinische Hypnose). Eine spezialisierte Physiotherapie trägt oft entscheidend zur erfolgreichen Therapie bei und auch psychotherapeutische Unterstützung wird von vielen Patientinnen als sehr wertvoll erlebt. Je nach der individuellen Situation ist es für mich also selbstverständlich, für eine erfolgreiche Therapie mit anderen Experten zusammenzuarbeiten.